Funktioniert Hypnose nur in der Muttersprache? Ich werde immer wieder gefragt, ob der Hypnosetherapeut die Muttersprache der Klienten sprechen muss, damit die Hypnosetherapie wirkt. Das macht grundsätzlich Sinn, denn man möchte ja alles verstehen können, was in der Hypnose gesprochen wird. Die Antwort ist aber trotzdem: «Nein, die Hypnose muss nicht in der Muttersprache gehalten werden. Eine gewisse Verständigung ist jedoch von Vorteil bei der Therapie» Sprache des UnbewusstenDer Grund dafür ist die Beschaffenheit und Verständnis des Unbewussten. Denn der unbewusste Teil von uns spricht nicht die gleiche Sprache wie unser bewusster Verstand. Während wir bewusst in Sätzen und Worten denken, funktioniert das Unbewusste auf der Ebene der Bilder und Emotionen. Dabei ist die Stimmlage oftmals wichtiger als der Inhalt der Worte. Wir können uns vorstellen, dass unser unbewusster Teil oftmals zuhört wie der Hund, der mit dem Schwanz wedelt wenn wir mit freundlicher Stimme sagen «Ach bist du ein süsser Trottel». Er versteht nicht den Inhalt der Worte sondern die freundliche Stimme und findet es darum positiv. Daraus können wir schliessen, dass die Worte für das entstehen einer hypnotischen Trance keine grosse Rolle spielen. Wenn es also nur darum ginge jemanden in Trance zu versetzen, dann müsste man gar keine gemeinsame Sprache sprechen können. Sprechen bei der HypnotherapieManchmal kann es bei gewissen Themen schon sehr helfen in eine passende Trance versetzt zu werden. In der Hypnosetherapie möchten wir jedoch diese Trance nutzen um gezielt auf positive Veränderungen hinzuarbeiten. Damit ein Hypnotherapeut die Hypnose für die Klienten passend machen kann, sollte es schon ein gewisses Verständnis geben. Dieses muss jedoch nicht sonderlich gross sein: Ich habe auch schon erfolgreich Menschen in meiner Hypnose Praxis in Zürich behandelt, welche kaum ein Wort Deutsch sprechen konnen. Es war zwar anspruchsvoller herauszufinden, was das Problem ist, jedoch wurden die unbewusste Kommunikation, wie auch Hände und Füsse miteinbezogen. In der formellen Trance hat es dann gar keinen Unterschied mehr gemacht, weil da ja die Stimmung zählt. Sprache des HerzensWenn wir also wissen, dass die Sprache hauptsächlich für das logische Verstehen des Problems und die passende Gestaltung der Therapie wichtig ist und nicht für die Hypnose selber, können wir die passende Entscheidung treffen, ob wir Hypnosetherapie in einer anderen Sprache geniessen möchten. Denn die Sprache des Herzens, nämlich in Gefühlen und Bildern, ist auf der ganzen Welt genau die gleiche. Wir finden also meistens einen passenden Weg der Verständigung auch wenn wir vielleicht in einer anderen Sprache bewusst denken, können wir doch die hypnotische Sprache grundsätzlich verstehen. FazitSchlussendlich kann man also sagen, dass es von Vorteil ist, wenn der Klient und der Therapeut eine Sprache gemeinsam haben. Bei mir ist das oftmals Englisch mit Menschen aus der ganzen Welt, die auch ohne dass Englisch ihre oder meine Muttersprache ist, grosse Erfolge haben konnten. Natürlich gehen dann gewisse Nuancen wie Wortspiele verloren, jedoch ist dies auch bei Muttersprachlern manchmal der Fall. Eine gewisse Lockerheit und ein gewisser Humor sind dabei für den Erfolg der Hypnose oft massgeblicher als korrekte Grammatik. Zuerst veröffentlicht als Funktioniert Hypnose in einer Fremdsprache oder nur in der Muttersprache? auf https://janmion.ch/hypnose/in-fremdsprache/
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AuthorMion Hypnose Archives
Mai 2020
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